WienermusiK


Otto Hablit  geigt auf:

 

 Alleine mit Akkordeon,  oder im "Pack´l"  mit Kontragitarristen,

oder als Trio mit Akkordeon, Gitarre und Kontrabass,....

Akkustisch oder verstärkt.

 


"WIENERLIED pur"

im

SCHWARZBERG

mit  Wienerliedinterpreten aus der Szene   puristisch - urig -  traditionell - neu arrangiert - neuzeitiges Wienerlied - bluesig - swingig - jazzig - groovig -  ...


 

Der Wiener Heurige!

 

Hier gibt es nur gute Menschen, denn böse Menschen haben keine Lieder –

heißt es. 

Beim Heurigen produzieren sich nicht nur Berufssänger, sondern auch sangesfreudige Gäste, die – je nach Alkoholkonsum –

stimmlich über sich hinauswachsen. Ich mit eingeschlossen.

  

Das markanteste am Wienerlied ist, dass man die Titelzeile kennt, allenfalls noch den Refrain, aber ansonsten die Melodie nur mitsummen kann, oder mit dudeln. (eine Flachlandvariante des Jodelns).

  

Eine besondere Eigenart des Wienerliedes, oder besser gesagt der Interpretation desselben, liegt im Vorsetzen der Silbe „ARA“.  Also etwa:  ARA, wenn der Wein verdirbt….  Oder ARA droben beim Penzinger Kircherl…

 

Dieses halb verschluckte vorgesetzte ARA ist das Zeichen, dass der Interpret ein echter Wiener ist und gilt in Fachkreisen etwa wie der

Geheimcode der Stimmbandszene.

 

Die Interpretation des Wienerliedes hat aber noch eine Spezies.

Wie kein anderes Lied auf der Welt wird es mimisch und gestisch unterstützt.

An besonders markanten Stellen, etwa jenen, die am goldenen Wiener Herzen rühren, wird das Kinn leicht angehoben, der Kopf leicht zurück gebogen und in eine leichte Vibration versetzt.

 

Als Beispiel vielleicht die Textzeile: ARA, wann i amoi stirb stirb

Den Händen kommt beim Wiener Lied eine geradezu malerische Bedeutung zu.

Sie formen die Töne zu einem Bild, man könnte sagen zu einem Tongemälde.

Sie deuten gleichsam jenen, die den Text nicht ganz mitbekommen,

die Handlung an.

  

Sie zeigen, wo der Herrgott wohnt, wo drunt die Donau fließt, wie man der Glaserl mit an Henkel nimmt, …

den Rosengarten von…kurzum, …

ein perfekter Wienerliedinterpret  könnte seine Werke auch

im Stummfilm wiedergeben,  

man würde sie verstehen.

 

Beim Heurigen ersetzt diese Handmalerei eine Simultanübersetzung

für ausländische Besucher.

Der Kenner des Wienerliedes wird sich natürlich beim Heurigen eines 

„aus der unteren Lod“

bestellen, wie etwa „Die Glosscherbentanz“, oder „Die Heanasteig´n“

und wenn dann Schrammeln der jüngeren Generation diese nicht können,

wird er verächtlich grinsen.

 

Ein unfaires Vorgehen und eine der Schattenseiten des goldenen Wienerherzens.

In den vorangegangenen Passagen trat schon da und dort zu tage,

welche Motive das Wienerlied bevorzugt:

Den Wein, den Herrgott, den Himmel die Maderln und das Sterben. 

Ein nahtloses Übergehen von trinken und der Liebe zum sterben. 

Ein Nebeneinander von Jauchzen und Trübsal

wird in letzter Zeit dadurch entschärft,dass man schon

beim Erkennen eines drei-viertel Taktes beginnt zu schunkeln.

 

Jene promilleträchtige Bewegungstherapie die bei öffentlichen Belustigungen leider auch bei uns schon Einzug hält. 

Auch die lautstarke Frage „wo sind die Hände“ sollte beim „echten Wiener“

nur Abscheu hervorrufen!!!

 

Die Idealbesetzung zur Intonierung des Wienerliedes sind „Schrammeln“.

Deren Originalbesetzung aber ebenso selten ist, wie die

Übereinstimmung des Weines mit dem Flaschenetikett.

 

Hier zeigt sich die Individualität der Wieners - und Interpreten des Wienerliedes haben wir Gott sei Dank  genug.

 

von meinem Freund Prof. Riha (verst.17.12.2016)